Heute hatten wir dreizehn Stunden keinen Strom.
Angefangen hat alles nachts um halb zwei: Das Telefon hat unregelmässig gepiepst, bis wir wach waren. OK, halt Licht an und nachsehen. Oups, das Licht flackert ja wie wild. Und immer, wenn das Telefon zu lange keinen Strom hatte meldete es sich bei erneuter Stromzufuhr mit einem Pieps.
Und dann blieb es dunkel. Also kein Licht, kein Telefon mehr. Was solls, im Bett ist es wärmer.
Am Morgen stellten wir dann fest: Der Wecker hat uns nicht geweckt, schliesslich braucht der ja Strom...
Und weiter ging es:
Elektrischer Rolladen? Der blieb unten und es blieb dunkel.
Licht? Es blieb wirklich dunkel.
Warme Milch? Heute nicht.
Kaffee? Kalt schmeckt der nicht.
Rasieren? Fehlanzeige.
Kühlschrank? War zwar noch kalt, aber nicht für ewig.
Tiefkühltruhe? Besser nicht öffnen.
Geschirrspühler? Heute ist Handarbeit angesagt.
Waschmaschine? Die Wäsche bleibt heute liegen.
Warme Dusche? Auch eine Gasheizung braucht Strom. Immerhin ist es nicht Winter.
Telefonieren? Nur teuer auf dem Handy, und auch nicht ewig.
Computer? Das Notebook hält 1.5 Stunden durch.
Internet? Allenfalls teuer via Handy, aber dessen Akku ist auch schon fast leer.
E-Mail? Auf dem SmartPhone noch das wichtigste beantworten bevor der Akku ganz leer ist.
Musik oder Radio aus der Stereoanlage? Heute bleibt es ruhig.
Mittagessen? Brot und Käse. Für alles andere braucht man einen Herd.
Modelleisenbahn? Blieb stehen.
Kurz zusammengefasst: man kann fast nichts mehr machen. Wenn man so lange keinen Strom hat, dann merkt man wie Abhängig man ist. Und man merkt, wie selbstverständlich es ist, dass man Strom hat. Zumindest bei uns in der Schweiz. Ich zumindest kann mich nicht daran erinnern, dass ich je einen solchen Stromausfall erlebt habe.
Nach 13 Stunden kam der Strom wieder zurück. Der Tiefkühler hatte noch -13°, das war nicht wirklich tragisch. Ursache war ein Kabelbrand ein paar Hausnummern weiter.